3 minutes max. EP009 DE
00:00:00 Andre Ottlik: Willkommen bei 3 minutes max. am Freitag. Ich bin Andre Ottlik und heute geht es bei uns ums Fühlen. In drei Minuten bekommst du zwei kleine Übungen für mehr Selbstregulation auf der Arbeit oder im Privaten.
00:00:13 Jules: Und ich, Jules bin auch wieder mit von der Partie. Fühlen heißt Signale aus dem Körper ernst nehmen. Herzschlag, Atmung, Wärme oder Kälte. Oder zum Beispiel Verspannungen. Diese Hinweise sind oft leise, aber sie zeigen dir schnell, ob dir etwas passt oder nicht. Skills, die wir Maschinen eventuell nie lernen werden können.
00:00:34 Andre Ottlik: Vor einem schwierigen Call merkst du, wie der Puls hochgeht. Statt darüber hinwegzugehen, hältst du kurz inne, spürst hin und setzt eine klare Intention. Zum Beispiel Ich will ruhig bleiben und präzise Fragen stellen. Ist mir erst gestern passiert mit einem neuen Kunden.
00:00:51 Jules: Dafür bekommst du auch heute wieder zwei Optionen: Eine komplett analog, eine mit technischer Unterstützung.
00:00:56 Andre Ottlik: Erstens: stell dir einen Timer auf neunzig Sekunden, setzt sich aufrecht hin, beide Füße am Boden, guck kurz nach innen. Stirn. Kiefer. Brust. Bauch. Hände. Füße. Was spürst du dort? Druck. Wärme. Kribbeln. Enge. Zweitens. Atme im vier-vier-vier-vier Rhythmus. Vier zählen und dabei einatmen. Bis vier zählen. Halten bis vier zählen. Ausatmen. Und noch mal bis vier zählen und halten.
00:01:31 Jules: Drittens: Benenne in einem Wort, was im Anschluss gerade präsent ist, zum Beispiel angespannt, neugierig oder müde. Dieser kurze Check in wirkt wie ein Reset. Du wirst wacher für Signale, bevor sie dich überrollen. Klappt gut in den meisten Arbeits und Lebenslagen.
00:01:48 Andre Ottlik: Tipp zwei ist für diejenigen, die einen Wearable tragen. Starte für sechzig Sekunden eine Messung auf Uhr oder Handy, Herzfrequenz oder Atemzüge. Parallel spürst du in Bauch und Brust. Fühlst du dich eher weit oder eher beengt an? Nun mach dir ein paar Notizen. Was nehme ich gerade im Körper wahr? Was löst das aus? Was brauche ich jetzt? Zum Schluss kannst du dir noch eine kleine Miniaktion für die Zukunft ableiten. Zum Beispiel vor dem Call einmal aufstehen oder im Meeting erst atmen und dann reden.
00:02:21 Jules: Körpersignale sind Hinweise, keine Beweise. Wenn etwas zu intensiv wird, mach kurz Pause. Trink Wasser und dem Zehn ruhige Atemzüge.
00:02:30 Andre Ottlik: Solche Übungen können zu Beginn eher Lärm im Kopf verursachen. Im Long Run sorgen sie allerdings bei den meisten für einen klareren Kopf, weniger Reaktivität und präzisere Entscheidungen.
00:02:41 Jules: Ein schönes Wochenende Dir.
00:02:43 Andre Ottlik: Emotionen sind das, was uns vermutlich noch länger von Maschinen unterscheiden wird. Deshalb geht es nächste Woche noch mal intensiver ums Fühlen. Viel Spaß beim Ausprobieren und bis dann.