3 minutes max. EP010 DE
00:00:00 Jules: Willkommen bei 3 minutes max. - Human Skills in the Age of Ai. Ich bin Jules. Diese Woche baden wir in Gefühlen. Montag erkennen. Mittwoch verändern. Freitag loslassen. Heute drehen wir den Spieß um, Andre. Ich interviewe dich als Mensch aus Fleisch, Blut und Meeting- Einladungen. Warum ist Emotionen im Körper spüren so wichtig?
00:00:22 Andre Ottlik: Na ja, weil Emotionen nicht im Kopf wohnen, sondern im ganzen Körper. Quasi WG, Party machen, Herzschlag, Atmung, Muskeltonus, sogar die Hautfarbe ändern sich durch sie. Das ist gut belegt. Schon 1991 beschrieben von Carlson und Hatfield zur sensorischen Emotionswahrnehmung. Sie sind quasi Hard Wired mit unserem Gedanken, unserem Mindset und somit unserer Motivation und unseren Reaktionen gegenüber anderen.
00:00:50 Jules: Hast du ein Minibeispiel aus dem Alltag?
00:00:53 Andre Ottlik: Zum Beispiel vor einem Daily Spürst du einen Kloß im Hals? Und noch bevor du sprichst, merkst du Hm, ich bin angespannt. Dieses frühe Erkennen gibt dir Wahlfreiheit. Atmen, Tonfall justieren, kurz sortieren statt improvisiert dann zu eskalieren.
00:01:11 Jules: Okay. Was probieren wir in den nächsten acht und vierzig Stunden? Gib uns zwei Optionen. Eine analog, eine mit AI.
00:01:18 Andre Ottlik: Tipp eins wäre der drei Minuten Body and Mood Check. Erst machst du eine Minute einen Körperscan, gehst also durch deine einzelnen Körperteile. Stirn, Kiefer, Brust, Bauch, Hände, Füße. Nur wahrnehmen. Emotionen haben aus meiner Erfahrung immer irgendeine Bewegung. Sie können fließen, strahlen, drücken, ziehen. Da haben manche Menschen so gut wie gar keinen Zugang zu und müssen sich ihn erst erarbeiten und andere spüren Emotionen so stark, eventuell sogar überwältigend. Wenn du mehr dazu erfahren willst, schau dir mal neurolinguistische Programmierung an, danach schreib maximal eine Minute lang drei Wörter auf, die deine Stimmung beschreiben und zuletzt kannst du in einer Minute noch mal eine Situation benennen, die diese Stimmung ausgelöst haben könnte.
00:02:10 Jules: Und wenn man das ein paar Tage durchzieht?
00:02:13 Andre Ottlik: Dann erkennst du schneller Muster und kannst handeln, bevor dich Emotionen überraschen.
00:02:17 Jules: Okay, ist schwer für mich nachzuvollziehen. Und die Variante mit AI?
00:02:22 Andre Ottlik: Dazu machst du eine Stimme oder Textanalyse mit AI. Sprich ein bis zwei Minuten lang frei über deinen Tag in eine Journaling App oder einen Chat Assistenten mit Sentimentanalyse. Lass dir dominante Emotionen und drei Schlüsselwörter spiegeln. Dann der Reality Check: Passt das zu deinem Gefühl? Wenn ja: notieren. Wenn nein: Deine eigene Einschätzung ergänzen.
00:02:46 Jules: Danke, Andre.
00:02:47 Andre Ottlik: Gerne, Jules.
00:02:48 Jules: Abonniere 3 minutes max., empfiehlt den Podcast weiter und schreibt Andre gern auf LinkedIn.